Am 20.06.1988 maturierten wir an der HTL2 Paul-Hahnstraße nach 5-jähriger Ausbildung zum Maschinenbau-Ingenieur. Am Freitag, 23.06.2023 fand anlässlich des 35-jährigen Maturajubiläums ein Treffen an dem Ort statt, an dem wir 5 Jahre lang zum Techniker ausgebildet wurden. Wir trafen uns um 14:00 beim Haupteingang des LITEC und alle waren pünktlich und voller Erwartungen vor Ort.
Gleich zu Beginn versuchten wir unseren alten Klassenraum zu finden, was uns dann, auch trotz der langen Abwesenheit, nach kurzen Diskussionen recht rasch gelang. Alle betraten den Klassenraum vorerst vorsichtig und beeindruckt aber binnen Sekunden war die Zögerlichkeit verschwunden und jeder stürzte sich automatisch auf seinen alten Platz in der Klasse und genoss das Gefühl nach 35 Jahren wieder an dem Ort zu sitzen, an dem wir doch auch recht maßgeblich zu dem geformt wurden, was wir heute sind.
Nach einigem Schwelgen in alten Jugend-Erinnerungen und entsprechenden Scherzen kam Abteilungsvorstand D.I. Harald Janovsky in unsere illustre Runde dazu. Er erzählte uns in lockerer Atmosphäre, mit einer PowerPoint Präsentation unterstützt, einiges geschichtliches der HTL Paul-Hahnstraße, vom heutigen Schulalltag, den Tätigkeiten, die er als Abteilungsvorstand täglich durchzuführen hat und auch von den neueren Entwicklungen, die im Litec anstehen.
Besonders beeindruckt hat uns dabei, was in all den Jahren an Ausbildungszweigen dazugekommen ist. Bedrückt hat uns aber auch, wie der Stellenwert der Fachbereiche Elektrotechnik und Maschinenbau bei der Jugend anscheinend zurück gegangen ist, wo wir doch händeringend gerade diese Ausbildungen in der Industrie so sehr benötigen. Nur gut, dass die Mechatronik dazugekommen ist.
Nach einer angeregten Diskussion im Klassenzimmer wurden wir dann durch die Schule geführt. Beginnend mit den Räumen, in denen wir damals an den Zeichenbrettern in Konstruktion geschult wurden. Natürlich sahen wir dort kein einziges Zeichenbrett mehr, sondern moderne Computerarbeitsplätze. Danach gings weiter zu den 3D-Druckern und in Richtung der Laborräume und der Werkstätten.
Außer dem typischen Werkstättengeruch nach Schmiermitteln und Bohremulsion ist hier vieles komplett anders als noch vor 35 Jahren. Wir erkannten noch die alten Voest-Drehbänke und das Unionbohrwerk, freuten uns aber daran, dass in vielen Bereichen der Werkstätte und der Labors die modernen Technologien Einzug gehalten haben. Damit wird die Jugend sehr gut auf die beruflichen Herausforderungen vorbereitet. Das ist wohl einer der wenigen Punkte, um die wir die heutige Jugend beneiden: All die Möglichkeiten, die hier geboten werden! Am liebsten hätten einige von uns hier selbst nochmal Hand angelegt.
Abschließend gingen wir nochmals in unser mittlerweile wieder etwas gewohntes Klassenzimmer und beendeten die Veranstaltung mit einem kurzen Resümee und bekamen noch einen kleinen Litec-Anstecker, den wir mit Stolz bei zukünftigen Veranstaltungen tragen werden.
Wir möchten uns recht herzlich bedanken bei Herrn D.I. Harald Janovsky und Prof. D.I. Gerald Eckerstorfer für Ihre Zeit und Ihr Engagement uns Alt-HTLern die Welt der Berufsbildenden Schule von heute so interessant näher gebracht zu haben.